Was ist Cluster
Der Clusterkopfschmerz wird auch Bing-Horton-Neuralgie oder Erythroprosopalgie genannt (es gibt aber noch verschiedene
andere Bezeichnungen). Er tritt sehr selten und vermehrt bei Männern auf. Die Krankheit haben etwa 0,04% der Menschen, wobei
etwa 70% Männer betroffen sind. Das erste Auftreten des Clusters beginnt meistens nach dem 20. Lebensjahr. Kinder und
Jugendliche sind nur sehr wenige betroffen.
Der Name "Cluster" kommt aus dem Englischen und bedeutet Büschel. Die äußerst schmerzhaften Attacken treten meist
episodisch auf. Man hat Clusterepisoden von 2 Wochen bis zu mehreren Monaten, in denen man fast täglich eine oder mehrere
Attacken hat. Nach der Episode kann es sein, dass man Wochen- oder auch Monatelang keinerlei Schmerzen verspürt, bis die
nächsten Anfälle beginnen. Hier spricht man vom "episodischen Clusterkopfschmerz". Am "episodischen
Clusterkopfschmerz leiden ca. 80% der Betroffenen. Wenn keine schmerzfreien Abschnitte mehr auftreten spricht man vom
"chronischen Clusterkopfschmerz".
Die Kopfschmerzattacken selbst treten anfallsartig, meist innerhalb von 10 Minuten auf und dauern zwischen 15 Minuten und 3
Stunden. Die Anzahl der täglichen Attacken schwankt von 1 bis 8 pro Tag/Nacht. In verschiedenen Foren habe ich nachgelesen,
dass es aber auch mehr sein können. Die meisten Betroffenen bekommen die Anfälle vorzugsweise Nachts. Die hierbei auftretenden
Schmerzen sind kaum zu beschreiben. Sie treten einseitig hinter dem Auge und der Schläfe auf. Das Auftreten der Attacken ist
meistens seitenkonstant und nie beidseitig. Dies ist über die gesamte Clusterepisode zu beobachten.
Bei den Attacken röten sich die Augen und es kommt zum Tränenfluss. Zeitweise beginnt die Nase heftig zu laufen und das
Augenlid senkt sich herab. Die Schmerzen sind in etwa so zu beschreiben, wie wenn einem ein glühender Nagel von hinten in
das Auge gerammt wird. Im Gegensatz zur Migräne sucht man beim Clusteranfall nicht die Dunkelheit und Ruhe, sondern man läuft
hektisch im Zimmer herum, schlägt mit der Faust auf den Tisch oder
gegen den Kopf, oder mit dem Kopf gegen die Wand....
Die Ursachen des Clusterkopfschmerzes sind zur Zeit nahezu unbekannt. Genetische Einflüsse scheinen keine Rolle zu spielen.
Manche Wissenschaftler sprechen von einem gestörten biologischen Rhythmus, da die Attacken meist zeitgleich kommen. Hierbei
spielt der Hypothamalus (Teil des Zwischenhirns) eine große Rolle, der
unter anderem für den Schlaf-Wach-Rhythmus und andere Bio-Rhythmen zuständig ist. Mit einem speziellen Messverfahren wurde
von Wissenschaftlern eine Hypothamalus-Aktivität sichtbar gemacht, die bei Migräne-Patienten nicht aktiv sind.
In der Vergangenheit wurde als Grund für die Clusterattacken eine Entzündung im Bereich des Sinus
cavernosus genannt. Der Name Sinus cavernosus bezieht sich auf die höhlenartige Ausbuchtung des Venengeflechtes hinter dem
Auge. Durch den Sinus cavernosus verläuft die innere Hirnschlagader, die sich bei einer Entzündung ausdehnt und dann auf
verschiedenste Nerven drückt. Durch diesen Druck sollten, nach Meinung einiger Fachleute, die Schmerzattacken bei
Clusterkopfschmerzpatienten ausgelöst werden.
Die letzte Theorie konnte allerdings im September 2006 nicht bestätigt werden. Bei Versuchen wurde bei einer aktiven
Clusterattacke eine Computertomographie des Sinus cavernosus gemacht.
Für den Clusterkopfschmerz gibt es verschiedene Auslöser, auch "Trigger" genannt. Ein Hauptauslöser ist Alkohol,
wobei auch schon zu beobachten war, dass eine kleine Menge eine Attacke auslöste, wobei eine größere Menge die Attacken sogar
verhinderte. Weitere Trigger sind Glutamat (Geschmacksverstärker), Tomaten, Schokolade, Nüsse und Zitrusfrüchte. Auch wurde
beobachtet, dass veränderte Tageslängen bzw. geänderte Lichtverhältnisse (auch bei einer Zeitzonenverschiebung), die Anfälle
hervorrufen können. Die eigenen Trigger findet man am besten heraus, indem man ein Kopfschmerztagebuch anlegt, in dem man
alle Anfälle detailliert notiert und auswertet.
Ein Kopfschmerztagebuch, speziell auf Clusterkopfschmerz abgestimmt, findet man auf meiner HP unter
Downloads.
Bedingt durch die geringe Verbreitung wird der Clusterkopfschmerz oft falsch diagnostiziert. Oft wird er mit der
Trigeminus-Neuralgie (Schmerzen des Gesichtsnervs) verwechselt. Für die richtige Diagnose sollte man unbedingt
einen Facharzt aufsuchen, der sich mit Clusterkopfschmerzen auskennt. Die Anschriften erfahrener Ärzte kann man im Internet
bekommen, oder man wendet sich an spezielle Cluster-Foren die einfach über Suchmaschinen im Internet zu finden sind.
Hinweis: Die Ausführungen zum Cluster-Kopfschmerz wurden
aus Berichten verschiedener Internetseiten zusammengetragen. Eine Garantie für die Richtigkeit der Angaben kann ich nicht
machen. Auch werden bei vielen Betroffenen (wie auch bei mir) nicht alle Symptome 100%tig zutreffen. Verschiedene
Internetseiten die ich zur Zusammenstellung dieser Seite besucht habe, sind in meiner Linkliste aufgeführt, andere sind ganz
einfach, über Suchmaschinen, zu finden.
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